Johannes vom Kreuz  „Die dunkle Nacht“  ( Herder Spektrum )


Aus der Einführung von Ulrich Dobhan + Reinhard Körner

Scheinbar Wichtiges verblasst, und die eigentliche Wirklichkeit kommt nahe: Diese Erfahrung schrieb der große Mystiker Johannes vom Kreuz in einem Zug nieder. Im Aufgeben des eigenen Selbst wird man offen für die andere Realität - eine Erfahrung auch östlicher Religionen.

Hinter allem, was Johannes vom Kreuz lehrte, schrieb und lebte, steht so etwas wie ein Gesamtentwurf von Spiritualität, eine Gesamtschau des menschlichen Lebensweges hin zur Vollendung in Gott. Johannes vom Kreuz betrachtet sich und seine Mitmenschen von dem Ziel her und auf das Ziel hin, das die neutestamentliche Offenbarung vorgibt: „ Was Gott erstrebt, ist, uns zu Göttern durch Teilhabe zu machen, wie er Gott von Natur ist“ ( Weisungen 2,27 ) An der Seite Gottes sein - in freier dialogischer Partnerschaft - , das ist die Zukunft, zu der hin der Mensch unterwegs ist. In der Ewigkeit vollendet, wird er wie eine jede der drei göttlichen Personen sein: so zuwendungs - und liebesfähig wie Gott, so wahr, so kreativ….“ Von dieser Zukunft her deutet Johannes vom Kreuz das Leben. Er weiß: Alles Suchen und Sehnen, Ringen und Streben des Menschenherzens ist Ausdruck eines Entwicklungsgeschehens auf dieses Ziel hin.

Die Erschaffung des Menschen ist noch nicht beendet. Der Kontrast zwischen seiner jetzigen Verfasstheit und dem, was nach biblischer Verheißung aus ihm werden soll, lässt Johannes vom Kreuz das Leben als einen Prozess der „Transformacion en Dios“ der „Umformung in Gott hinein“ verstehen. Der Mensch erlebt mit, wie Gott ihn „nach seinem Bilde“ formt - und er ist aufgerufen, dabei mitzuwirken. 

Weil dieser Seelsorger um das Ziel wußte, kannte er auch den Weg: Es kommt darauf an, himmelsfähig zu werden, d.h. beziehungsfähig zu werden, beziehungsfähig zu Vater, Sohn und Geist, zu jedem Mitmenschen, zu aller Schöpfung. Darin besteht für Johannes vom Kreuz der Sinn aller Frömmigkeit, der Zweck aller geistlichen Übungen, der letzte Sinn aller Ethik und aller Religion. Er möchte - in zentralen Begriffen heutiger Spiritualität ausgedrückt - Mystik und Geschwisterlichkeit leben. Und Geschwisterlichkeit steht für die ebenso persönlich-personale Hinwendung zum anderen Menschen und zur gesamten Schöpfung, getragen von der Beziehung zu Gott. Mystik ist die personale Verwirklichung der Gottesliebe, Geschwisterlichkeit die personale Verwirklichung der Nächstenliebe - beide gehören untrennbar zusammen.

Der Weg zum Ziel besteht - anders ausgedrückt - in der Liebe. Dieser Grundgedanke christlicher Theologie findet bei Johannes vom Kreuz eine konkrete Ausdeutung. Lieben heißt für ihn: in Beziehung treten, auf Zuwendung antworten, sich einlassen auf das jeweilige Gegenüber, auf jedes Er - Sie - Es als einem DU.


Kapitel 8  ( Hier beginnt die Erläuterung der dunklen Nacht )

Da sie sich bereits eine Zeitlang in den Weg der Tugend eingeübt haben, indem sie in Meditation und Gebet ausharrten, haben sie sich mit Hilfe des köstlichen Wohlgeschmacks, den sie dabei empfunden haben, von den Dingen dieser Welt abgeneigt und einige geistliche Kräfte in Gott erworben. Im besten Augenblick nun, wenn sie an diesen geistlichen Übungen den köstlichen Wohlgeschmack finden und meinen, die Sonne der göttlichen Künste leuchte ihnen am hellsten, verdunkelt Gott ihnen all dieses Licht und verschließt ihnen die Tür und die Quelle des süßen geistlichen Wassers, das sie so oft und so lange, wie sie wollten, in Gott verschmecken konnten.

Da Gott spürt, dass sie bereits ein klein wenig gewachsen sind, nimmt er sie von der süßen Brust weg, damit sie nun erstarken und aus den Windeln herauskommen, lässt sie von seinen Armen herab und gewöhnt sie daran, auf eigenen Füßen zu gehen. Dabei verspüren sie etwas ganz Neues, denn für sie hat sich alles auf den Kopf gestellt.


Kapitel 14 ( Mein Haus war schon zur Ruh’ gekommen )

Da dieses Haus der Sinnenwelt durch diese glückliche Nacht der Läuterung des Sinnbereichs zur Ruhe gekommen, d.h. zum Absterben gebracht ist, da die Leidenschaften des Menschen gedämpft und auch seine Streitkräfte beruhigt und eingeschlafen sind, ging der Mensch hinaus, um sich auf den Weg und Pfad des Geistes zu begeben; gemeint ist der Weg des Fortschreitenden und Fortgeschrittenen. Mit einem anderen Namen nennt man ihn auch Weg der Erleuchtung.

Von der Art ist, wie wir gesagt haben, die Nacht und Läuterung im Sinnenbereich* des Menschen. Sie ist für gewöhnlich von bedrückenden Mühsalen und Versuchungen begleitet, die lange Zeit anhalten, wenn auch bei dem einen länger als bei anderen.

Dieser Geist verdunkelt ihren Sinn so sehr, dass er sie mit tausend Skrupeln erfüllt und ihre Urteilskraft so sehr in Ratlosigkeit verwickelt, dass sie sich niemals mit etwas zufrieden geben und bei ihren Beurteilungen auf keine Meinung oder Auffassung stützen können. Dies ist eine der massivsten und grauenvollsten Anfechtungen dieser Nacht.

Wie lang der Zeitraum ist, in dem sie den Menschen in diesem Fasten und dieser Buße des Sinnenbereichs fest halten, das kann man nicht mit Sicherheit sagen, denn es geschieht nicht bei allen auf die gleiche Weise oder mit den gleichen Versuchungen; das geht nach dem Maß des Willens Gottes, je nachdem, ob der einzelne mehr oder weniger Unvollkommenheit hat, von der er geläutert werden muss. Auch wird Gott den Menschen entsprechend dem Grad der Liebeseinung, zu der er ihn erheben möchte, mehr oder weniger intensiv und mehr oder weniger lang demütig machen.



Zweites Buch ( Hier wird die zweite Nacht, die des Geistes behandelt )

Kapitel 6

Die dritte Art von Leid und Schmerz, die den Menschen hier quälen, wird durch die anderen beiden Extreme verursacht; gemeint sind das Göttliche und das Menschliche, die sich hier einen. Das Göttliche stößt in ihn hinein, um ihn zu kochen und zu erneuern und zu vergöttlichen, indem es ihn von allen angewöhnten Neigungen und Eigenschaften des alten Menschen, mit denen er noch sehr vereint, verquickt und verbunden war, entblößt. So sehr zerstückelt und zerschneidet das Göttliche den Wesenskern des Geistes - dadurch dass es ihn in eine tiefe und unauslotbare Finsternis hineinzieht - dass der Mensch sich im Angesicht und Anblick seiner Armseligkeiten in einem grausamen geistlichen Tod aufgelöst und zerschmolzen fühlt. Er fühlt sich, wie wenn ein wildes Tier ihn verschluckt hätte und er in dessen dunklen Bauch verdaut würde. In diesem Grab des dunklen Todes muss er verbleiben für seine geistliche Auferstehung, die er erwartet.


Kapitel 7    

Wenn diese Läuterung tatsächlich etwas sein soll, muss sie einige Jahre andauern, mag sie noch so stark sein. Doch gibt es zwischendurch Zeiten der Erleichterung, in denen diese dunkle Kontemplation, da sie auf Gottes Anordnung hin aufhört, in läuternder Form und Weise in den Menschen hineinzustoßen, nun erleuchtend und liebevoll in ihn hineinstößt. Dabei verspürt und schmeckt der Mensch, wie wenn er diesem Kerker und dieser Haft bereits entkommen und in erholsame Weite und Freiheit versetzt wäre, große Zärtlichkeit des Friedens  und liebevolle Freundschaft mit Gott in mühelosem Überfließen geistiger Mitteilungen.

Manchmal geht das so weit, dass es ihm vorkommt, als seien seine Mühsale jetzt ganz vorbei. Doch kommt dieser Gedanke nur in wenigen Fällen auf, denn solange die Läuterung des Geistes nicht vollendet ist, pflegt die zärtliche Mitteilung nur sehr selten so überfließend zu sein, dass sie die Wurzel verdeckt, die bleibt; so hört der Mensch nicht auf, in seinem Innern zu spüren, dass ihm ein „Ich-weiß-nicht-was“ fehlt oder irgend etwas noch geschehen muss, was ihn jene Erleichterung nicht voll und ganz genießen lässt. Es ist, wie wenn er in seinem Innern einen Feind von sich spürte, der jetzt zwar ruhig ist und schläft, ihn jedoch fürchten lässt, dass er seine Untaten von neuem aufnimmt und verübt. Und so ist es auch: Wenn der Mensch sich am sichersten fühlt und am wenigsten aufpasst, verschlingt und versetzt er ihn von neuem in eine noch schlechtere, härtere, dunklere und schmerzende Verfassung, als es die vorausgegangene war, was wieder seine Zeit dauert, vielleicht noch länger als das erste Mal.

Das ist der Grund, warum diejenigen, die im Läuterungsort sind, an großen Zweifeln leiden, ob sie jemals herauskommen und ob ihre Leiden einmal aufhören.


Kapitel 8

So gilt: Je einfacher und klarer dieses göttliche Licht in den Menschen hineinstößt, desto mehr macht es ihn dunkel, leer und zunichte in Bezug auf einzelne Wahrnehmungen und Neigungen, sowohl nach Dingen von oben wie nach unten. Ebenso gilt: Je weniger einfach und klar es in ihn hineinstößt, desto weniger entzieht es ihm und desto weniger dunkel ist es für ihn. Von daher scheint es unglaublich zu sagen, dass das übernatürliche und göttliche Licht den Menschen um so mehr verdunkelt, je durchsichtiger und klarer es ist; je weniger es das aber ist, desto weniger dunkel ist es für ihn.

Damit man das noch besser versteht, bringen wir ein Beispiel mit dem natürlichen und gewöhnlichen Licht. Wir sehen, dass der durch ein Fenster einfallende Sonnenstrahl um so undeutlicher zu sehen ist, je klarer und reiner er von Staubteilchen ist, und um so deutlicher  dem Auge erscheint, je mehr Staubteilchen und Fäserchen die Luft enthält. Der Grund dafür ist, dass das Licht nicht in sich selbst gesehen werden kann, sondern das Mittel ist, durch das die anderen Dinge, auf die es stößt, gesehen werden.

Genauso macht es der göttliche Strahl im Menschen. Wenn er mit seinem göttlichen Licht in ihn hineinstößt, übertrifft er damit das natürliche Licht des Menschen und versetzt ihn dadurch ins Dunkel und entzieht ihm alle Wahrnehmungen und alle natürlichen Neigungen, derer er zuvor mit Hilfe des natürlichen Lichts gewahr wurde. So lässt er ihn nicht nur dunkel, sondern in Bezug auf seine Seelenvermögen und Bestrebungen nach geistlichen und natürlichen Dingen auch leer zurück. Indem er ihn auf diese Weise leer und im Dunkeln lässt, läutert und erleuchtet er ihn mit geistlichem Licht von Gott, ohne dass der Mensch daran denkt, dass er Licht hat, sondern dass er im Finstern ist. 


Kapitel 9 ( Darüber, wie diese Nacht zwar den Geist verdunkelt, aber nur, um ihn zu erhellen und ihm Licht zu spenden )

Diese Nacht holt den Geist allmählich aus seinen normalen und gewöhnlichen Gespür für die Dinge heraus, um ihn zum göttlichen Sinn zu führen, der fremd und andersartig ist für jede menschliche Art. Der Mensch hat hier den Eindruck, vor lauter Schmerzen außer sich zu sein. Andere Male meint er, es sei Verzauberung oder Betäubung, was er hat, und wundert sich über die Dinge, die er sieht und hört, da sie ihm sehr seltsam und fremd vorkommen, obwohl es doch die gleichen sind, mit denen er auch sonst umging. Der Grund dafür ist, dass er sich allmählich schon vom landläufigen Sinn der Dinge und der bisherigen Kenntnis von ihnen entfernt und entfremdet hat.

All diese erdrückenden Läuterungen des Geistes erleidet der Mensch, damit er durch dieses göttliche Einströmen wiedergeboren wird zum Leben im Geist. Durch diese Schmerzen gebiert er den Geist des Heilseins. Und das der Mensch durch diese Nacht vorbereitet wird, um zur Gelassenheit und zum inneren Frieden zu kommen. Dieser Kampf geht in die Tiefe, weil der Friede, der auf ihn wartet, auch sehr tief sein soll. Auch ist der geistige Schmerz ganz innerlich und fein, weil die Liebe, in deren Besitz er gelangen soll, auch ganz innerlich und geläutert sein soll.


Kapitel 10 ( Es wird dieser Läuterungsprozess durch einen Vergleich von Grund auf erklärt )

Um das bereits Gesagte und das, was noch zu sagen ist, deutlicher zu machen, muss hier noch folgendes angemerkt werden: Dieses läuternde und liebende Erkennen oder das göttliche Licht, von dem wir hier sprechen, geht bei der Läuterung des Menschen und dessen Vorbereitung auf die vollkommene Einung mit sich genauso um wie das Feuer mit einem Holzscheit. Das erste, was Feuer mit einem Holzscheit macht, ist, es allmählich auszutrocknen, indem es alle Feuchtigkeit heraustreibt und alles Wasser, das es enthält, herausweinen lässt; dann macht es das Holzscheit schwarz, dunkel und hässlich und gibt ihm dazu noch einen üblen Geruch. Durch die allmähliche Austrocknung befördert und treibt es alle hässlichen und dunklen Bestandteile, die dem Holzscheit im Gegensatz zum Feuer anhaften, heraus ans Licht. Und indem das Feuer das Holz allmählich von aussen her entflammt und erhitzt, überformt es dieses in sich selbst und macht es so schön wie das Feuer. In dieser Schlussphase gibt es für das Holzstück kein Erleiden und keine Eigenwirkung mehr außer seiner Schwere und Masse, die noch dichter ist als die des Feuers. Es hat jetzt die Eigenschaften und die Wirkungen des Feuers in sich: es ist trocken und macht trocken, es ist warm und macht warm, es ist licht und macht licht, und es ist viel leichter als vorher, weil das Feuer in ihm diese Eigenschaften und Wirkungen hervorruft.


Kapitel 13 ( Über weitere köstliche Früchte, die diese dunkle Nacht im Menschen hervorbringt )

Aus dem Gesagten wird nun verständlich, wie Gott dem Menschen hier die Gnade erweist, ihn sowohl im Bereich seiner Sinne als auch seines Geistes mit dieser starken Lauge und diesem bitteren Abführmittel von allen unvollkommenen Neigungen und Angewohnheiten zu reinigen und zu heilen, die er im Bereich seiner Sinne, seiner Spekulationskraft und seines Geistes in sich hat. Dabei verdunkelt er seine inneren Seelenvermögen und macht sie von all dem leer; er drückt die sinnenhaften und geistigen Neigungen zusammen und trocknet sie aus und schwächt und vermindert die natürlichen Kräfte des Menschen diesbezüglich ganz und gar - was der Mensch aus sich selbst heraus nie erreichen könnte. Auf diese Weise entkräftet ihn Gott von allem, was von Natur aus nicht Gott ist, um ihn neu einzukleiden, sobald er seiner alten Haut entblößt und entledigt ist.

So ist dieser Mensch bereits ein Mensch des Himmels, himmlisch, und eher göttlich als menschlich.


Kapitel 14 

O welch glückliches Geschick ist es für den Menschen, sich vom Haus seiner Sinnenwelt befreien zu können! Niemand kann das meiner Meinung nach richtig verstehen, es sei denn der Mensch, der davon gekostet hat. Er wird nämlich klar sehen, wie erbärmlich seine Knechtschaft und welchem Elend er unterworfen war, als er dem Wirken seiner Seelenvermögen und Strebkräfte ausgeliefert war, und er wird erkennen, wie das Leben des Geistes wirkliche Freiheit und wirklicher Reichtum ist, der unschätzbare Güter mit sich bringt, so dass man noch deutlicher sieht, wie sehr der Mensch recht hat, den Durchgang durch diese schreckliche Nacht, über die wir oben gesprochen haben, als glückliches Geschick zu besingen.


Kapitel 16  ( Es wird erklärt, wie der Mensch bei seinem Gang im Dunkeln sicher geht. )

Deshalb, du geistlich bemühter Mensch, wenn du dein Streben verdunkelt, deine Neigungen trocken und bedrängt und deine Seelenvermögen zu jeder inneren Übung unfähig erlebst, soll dir’s darum nicht leid sein, sondern halte es für ein gutes Geschick; jetzt ist es soweit, dass Gott beginnt, dich von dir selbst zu befreien, indem er dir deine Habe aus den Händen nimmt. 

Ein anderer Grund, warum der Mensch, wenn er so im Dunkeln geht, seinen Weg nicht nur sicher zurücklegt, sondern auch noch mehr Gewinn und Fortschritte macht, ist, dass er in aller Regel Ansätze zu Besserung und Fortschritten dort macht, wo er es am wenigsten versteht. Vielmehr denkt er im allgemeinen verloren zu gehen; denn da er dieses Neue, das ihn aus seiner ersten Vorgehensweise herausholt, blendet und verwirrt, noch niemals erprobt hat, glaubt er eher verloren zu gehen, als Schritt für Schritt vorwärts zu kommen. Denn er sieht, dass ihm das, was er wusste und schmeckte, verloren geht, und sieht sich dahin gehen, wo er nichts weiß und nichts schmeckt.


Kapitel 20 ( Hier werden verschiedene Stufen dargelegt )

Die siebte Stufe dieser Treppe macht den Menschen voll Ungestüm wagemutig. Hier nützt die Liebe ihre Urteilskraft nicht mehr aus, um zu hoffen, noch bedient sie sich des Rates, um sich zurückzuziehen, noch vermag sie sich aus Scham zurückzuhalten, denn die Gunst, die Gott dem Menschen hier erweist, macht ihn voll Ungestüm wagemutig.

Die neunte Stufe lässt den Menschen in Zärtlichkeit entbrennen. Dies ist eine Stufe der Vollkommenen, die zärtlich in Gott brennen, denn diesen zärtlichen und wonnevollen Brand verursacht der Heilige Geist aufgrund ihrer Gotteinung.

Von den Gütern und Reichtümern Gottes, die der Mensch auf dieser Stufe genießt, kann man nicht sprechen, denn selbst wenn man darüber viele Bücher schriebe, bliebe das meiste doch ungesagt.


Kapitel 22

Was am meisten von Wichtigkeit war und weshalb ich mich vor allem ans Schreiben gemacht habe, war, diese Nacht zu erklären für viele Menschen, die, obwohl sie durch sie hindurchgehen, in Unkenntnis über sie sind. Wenn sie sich angesichts des Erschreckens vor solchen Anstrengungen entsetzen sollten, mögen sie Mut fassen angesichts der sicheren Hoffnung auf so viele und vorteilhafte Güter Gottes, die sie erlangen.